Spätsommer 1965: Am Ortsrand eines katholischen Eifeldorfs frisst sich die Trasse der neuen Autobahn ins Gelände. Bauern roden Hecken, weil es die Flurbereinigung so verlangt: Einigen bringt der Landverkauf ein Vermögen, andere wie der Riedhof fürchten um ihre Existenz. Die Konfessionsschule steht vor dem Aus. Nach dem Willen aus Rom wird die Messe künftig auf Deutsch gelesen. Die nahe Stadt Koblenz braucht Bauland und will Zaunheim als Vorort schlucken. Dörfliche Traditionen beginnen zu bröckeln; überall zeigen sich soziale Risse, leise Vorboten der Unruhen von 1968. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor ein buntes Szenario. Auf der einen Seite stehen v.a. männlichen Figuren, die das Alte bewahren wollen: Bürgermeister, Pfarrer, Rektor der Volksschule und die Altbauern. Impulse für Veränderungen kommen eher von Frauen: Eine Junglehrerin aus der Stadt oder die Haushälterin des Pfarrers bringen eigene Ideen ein. Spannend auch die Perspektive der „Marsmännchen“: vier Jungs, die sich eine Hütte im Schilf gebaut haben, einer Naturidylle mit Kaulquappen, Kröten und einem kleinen Zaunkönig. Schilf und Hütte werden nach dem Martinsfeuer zerstört. War es Brandstiftung? Immerhin eignet sich die Brandbrache gut als Standort für die neue Schule und lukrative Bauplätze.

Der Autor schildert von August 1965 bis Mai 1966 in 10 Monatskapiteln jeweils einen einzigen Wochentag, chronologisch in je 6 Episoden – jede  aus der Perspektive eines anderen Akteurs erzählt. Das sorgt für viel Tempo und Spannung.